Die Wetterprognose war bescheiden, Corona hat die Organisation nicht gerade vereinfacht und die Gruppe war mit 17 Autos überschaubar, aber dennoch stattlich.

Aufgrund der besonderen Umstände rund um Corona durfte es dieses Jahr leider keine Gäste und Zuschauer geben, aber der ADAC (ein Freund und Helfer) war verlässlich vor Ort. Wie es oft so ist, den Tapferen küsst das Glück. Am Freitag Regen und zwar gar nicht so unheftig.

Samstagmorgen: Straße nass und Pfützen voll. Der Himmel mit einem blickdichten Holsteiner Grau überzogen. Den Oldie aus der Garage raus und vorsichtshalber das Verdeck geschlossen gelassen und ab nach Putlos. Bei der Fahrt durch das Kasernentor kommt das feeling auf. Im Fahrerlager sind fast schon alle da, obwohl ich (gefühlt) früh dran bin. Ich habe wohl zu lange an der Tanke verbracht, als ich die 45 Liter Super plus V-Power für die 4,2 Liter des Jaguars gebunkert habe.

Im Fahrerlager Aufstellung der Fahrzeuge in einer Reihe. Die Menschen müssen Abstand halten.

In der Auslobung stand etwas von Metermaß wäre nicht schlecht. Das ließ bei mir die Frage nach dem Radstand von meinem E-Type aufkommen. Ich hatte zwar gelesen, aber nix mitgenommen. Jedenfalls keinen Zollstock bzw. Metermaß. Aber Matthias hatte in den Tiefen seines MGB GT V8 ein Bandmaß. Damit wurde zwar auch so mancher Durchmesser von Lenkrädern gemessen, aber eben auch schon mal die Distanz von Vorderachse zu Hinterachse, was sich später als hilfreich erwies.

Fahrerbesprechung: Wir wurden vergattert.

Abstand halten, wir, nicht die Autos. Keine Fotos, denn wir sind auf militärischem Gelände. Jeweils vier Autos in von Gert sinnvoll eingeteilten Gruppen gehen auf die Strecke. Rechter und linker Teil wird in einem durchgefahren. Am rechten oberen Punkt sind Hütchen für einen Slalom-Parkuhr aufgestellt. Uwe Wolters und seine Frau wachen dort mit kennerhaftem Blick über die perfekte und harmonische Fahrweise und dass ja kein Hütchen gerissen wird. Am anderen Wendepunkt der Strecke hält Bernhard Schütze die Fahne und quälte einen unvorhergesehen mit der Frage nach dem Radstand. Aus beiden Bewertungen ergab sich mittels einer unergründlichen Formel ein Punktesystem, was zu einem für mich nicht unerfreulichem Ergebnis führte.

Viel wichtiger aber, inzwischen riss der Himmel auf, die Sonne blinzelte schon mal durch und es blieb den ganzen Tag über trocken! Die Strecke war griffig und gut gefegt. Und alle Dächer waren offen. Es wurde durch die Viererkonstellation viel gefahren. Mein Tank war jedenfalls um 16:00 halb leer. Das kann am hohen Standgas gelegen haben oder an engagierter Fahrweise. Man weiß es nicht so genau. Die Mittagspause wurde mit mitgebrachten Pizzen und Lunchpaketen im riesigen Zelt, das die Bundeswehr wohl auf Grund der Wetterprognose und auf Bitten Gerts stehen gelassen hat, verbracht. Ich glaube, da hätten wir bei Gewitter alle Autos sicher drin unterbringen können. Danke liebe Bundeswehr.

 

Und zack, war es 16:00 Uhr und unser Putlos-Tag war vorbei.

Hotel Genueser Schiff – Archivbild aus 2019

Der Tradition folgend sind einige ins private Fahrerlager bzw. Quartier gefahren. Direkt an der schönen Ostsee zu parken und dann bei jetzt bestem Wetter im Strandkorb zu sitzen ist immer ein Highlight. Beim Abendessen haben wir dann einige (auf Abstand) wiedergetroffen und es sickerte das Ergebnis durch. Das Punktesystem brachte einen 1.Platz für Martin Müller in seinem tollen weiß-bunten 3er BMW und einen sehr respektablen 3.Platz für Matthias Baum mit dem jetzt im Chrom blitzenden MGB GT V8 hervor. Und für mich gab es einen 2.Platz mit dem mein Jaguar E Serie II sehr zufrieden ist.

Also alles in allem ein toller Tag ohne Pannen und mit gutem Wetter. Großen Dank an Gert, die Bundeswehr bzw. den Truppenübungsplatz Putlos. Bleibt gesund!
Euer
Torsten


Text und Bild: Torsten  Ewers, Oldenburg/H.