Gastbeitrag von Torsten Ewers, Oldenburg i.O.
Jörg Hoffmann lud im Rahmen der ProtoChampSeries zum Spreewaldring ein
Wieder konnten wir uns nach dem Treffen in Oehna im September wieder Corona-Konform unter 3G-Regeln treffen.
Die Strecke kannte ich bislang nicht. Wenn man sich mit Herrn google aus der Luft anschaut, sieht die Strecke richtig wie Rennstrecke aus. Man sieht eine Boxengasse und Gebäude. Sieht echt spannend aus 👍.
Nun ist mein Porsche 968 noch in der intensiven Motorpflege (wir erinnern uns an den Beitrag zur ProtChampSeries in Oehna): Neues Ölansaugrohr, neue Lagerschalen und wir warten noch auf Kupplung und Schwungscheibe. Das geht also noch nicht auf die Strecke.
Da gibt es allerdings auch gewichtige Gründe diesen Termin nicht auszulassen:
- Jörg und Sabine haben viel Herzblut in die Orga gesteckt.
- Die Strecke verspricht spannend zu werden.
- Und nicht unwichtig: Gert Pollmann hat am Veranstaltungstag Geburtstag!
Also werde ich teilnehmen. Die Entscheidung ist getroffen. Der kleine BMW Diesel wäre die probate und ökologisch richtige Wahl für die Anreise. Aber damit kann ich nicht auf die Strecke. Da gibt es noch was sportives für eine angenehme Anreise und eine gewisse Chance damit auch mal auf die Strecke zu dürfen. Alles klar.
Auf geht es also zum Spreewaldring!
Die Anreise am Freitag führt Gert durch Berlin durch, mich östlich an Berlin vorbei. Ist deutlich länger, aber Autobahn. Das mag ich.
Leider ist 90% der Strecke Baustelle. Ok, schnell kann jeder, so kann man auch mal Geduld üben. Aber die Anreise ist harmlos gegen Gert Weiß der wie immer aus Koblenz auf Achse in seinem Lotus VM 77 anreist.
Wenn man ankommt ist Timmy (zwecks Heimvorteil) schon da. Aber Jörg und das rollende Nennbüro sind auch bald zur Stelle. Man konnte die Wartezeit am Freitag (bis die Motorräder ihre Runden abgespult hatten und wir die Halle und die Strecke für uns hatten) gegenüber auf der Terrasse der Gastronomie der Gokart-Bahn gut überbrücken.
Abends gibt es Catering im Boxenzelt und anschließend in unserem Quartier der „Spreewäldlerin“ noch Abschlussgetränke. Eigentlich ist dort um 20:00 Uhr Schluss. So “späte Leute” wie uns sind die da gar nicht gewohnt. Mit Hilfe von Magdalenas Muttersprachbegabung bekommen wir Fristverlängerung bis fast 21:00 und der Service gutes Trinkgeld.
Viel Fahrspaß am Samstag auf 2,7 Kilometer und viele Kurven
Am Samstag geht es wie immer los mit der obligatorischen Fahrerbesprechung und 2 Einführungsrunden. Danach wird in 2 Gruppen zu jeweils 30 Minuten gefahren.
30 Minuten können lang sein. Gefühlte 20 Kurven auf 2,7 km, in echt 14. Aber Kurven die es in sich haben. Es gibt auch Streckenbereiche wo man mit Chance überholen kann. Der Asphalt ist wohl 10 m breit, aber die Strecke fühlt sich eng an. Die kleineren Autos sind echt im Vorteil.
Es gibt noch das Handicap, dass es eine Lautstärkenbegrenzung gibt. Auf der langen Graden müssen einige Gas wegnehmen, damit die maximalen 96 db nicht überschritten werden. Jens Schröder hat für seinen Alfa einen extra Auspufftopf seitlich an der Sidepipe montiert. Vielleicht hat uns das vor einem vorzeitigen Ende der Veranstaltung bewahrt.
Der Rundkurs ist anspruchsvoll und die engen Kurven haben es in sich. Ich muss beim ersten Lauf nach ca. 15 Minuten raus und ca. 0,5 bar Luft ablassen. Gegen Mittag sorge ich mich um meine Reifen und die Rückfahrt. Nachmittags fahre ich vorsichtshalber nicht mehr. Ein Satz neue Reifen sind nicht so günstig, aber die Kanten sind schon mal schön rund 🙈.
Die kleineren und leichteren Renner sind deutlich im Vorteil und alle haben mächtig Spaß auf diesem Rennkurs.
Ich konnte vormittags wunderbar den Grenzbereich meines Allraders erkunden und es war auch mal schön mit Beschleunigungsüberschuss überholen zu können. Allerdings kam der Bremspunkt dann auch oft überraschend schnell auf mich zu. Alles in allem war es für ein schwereres Auto ziemlich materialintensiv. Also Spaß- und Verschleißfaktor direkt proportional hoch.
Am Nachmittag – mit für die Rückfahrt geschontem abgestellten Auto – konnte ich schön zuschauen wie Zweikämpfe ausgetragen wurden und mit welch unterschiedlicher Kurventechnik gefahren wurde. Manchmal lernt man ja vom Zuschauen mehr wie beim selber fahren. Und um 16:30 war Schluss und alle waren auch etwas geschafft.
„At the end of a perfeckt day“, denn vielleicht hatte ich vergessen zu erwähnen, dass Jörg bestes Wetter bestellt hatte und sich das Ganze bei wunderbarem Sonnenschein abgespielt hat. Eben gute Organisation.
Sieger hat es natürlich auch gegeben.
Um 17:30 dann Siegerehrung. Diesmal ordentlich mit Siegertreppchen und vor Streckenhintergrund.
Prototypen, Renn- und Rennsportwagen:
1. Gert Weiß, 2. Sascha Bloch, 3. Giulian Bloch
GT-Fahrzeuge und Tourenwagen:
1. Lino Abel, 2. Marc-Philipp Schubert, 3. Jürgen Krull
Zu meiner Ehre muss ich bemerken, dass ich als Gastfahrer außerhalb der Wertung gefahren bin. Wer weiß wie sonst das Ergebnis gewesen wäre.
Natürlich wurden Jörg und Sabine ordentlich gedankt und für die Ankündigung das im nächsten Jahr wiederholen zu wollen, gab es starken Applaus.
Als man denken konnte, jetzt wäre es vorbei, haben wir Gert noch nach vorne geholt. Als Geburtstagskind sollte er so einfach nicht davonkommen. Die erste große Freude war, dass Sonja extra und mit einer Torte angereist kam. Das konnten wir natürlich nicht toppen. Aber Conny Sielaff hatte schon in Oehna die Idee ausgegeben, Fotos für ein Buch zu sammeln. Dieses Fotobuch mit zum Teil bisher (aus gutem Grund) unveröffentlichem Material bekam er zu seiner sichtlich großen Überraschung von Conny überreicht.
Dann war der Tag eigentlich nicht mehr zu toppen und nahm seinen Ausklang bei Rouladen, a la Card Menü und diversen Getränken im Hotel Spreewälderin.
Gert hat dann noch die ersten vier Plätze der ProtoChamSeries (Gesamtwertung 2021) ermittelt.
Platz 1: Sascha Bloch, Platz 2: Gert Weiß, Platz 3: Reinhard Timm
Schade, dass es die letzte Veranstaltung in diesem Jahr war. Großen Dank an Jörg und sein Team und die Gute-Wetter-Organisation.
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