Der PS.SPEICHER Einbeck blickt zurück auf „100 Jahre AVUS“. Mit der Sonderausstellung „Ein rasantes Jahrhundert“ lässt das niedersächsische Erlebnismuseum die Geschichte der legendäre Strecke aus Berlin aufleben.
Viele Mythen ranken sich um die einst bis zu 19 Kilometer lange Strecke. Sie ist älter als der Nürburgring, war schneller als jede andere Rennstrecke und ist eines der Wahrzeichen Berlins. Die AVUS, einst als „Automobil- Verkehrs- und Übungsstraße“ gedacht, ist heute ein Symbol deutscher Geschichte.
Der PS.SPEICHER und die Initiative „AVUS100“ feiern das Jubiläum dieses geschichtsträchtigen Ortes mit einer Sonderausstellung.
Dieses Jahr feiert sie ihren 100. Geburtstag und der PS.SPEICHER Einbeck nimmt dies zum Anlass, ab dem 12. September Sonderausstellung mit originalen Fahrzeugen an die Rennstrecke und Verkehrsstraße „AVUS“ zu erinnern. Die Ausstellung informiert auch über Details dieses Sinnbilds automobiler Geschichte und erinnert an unzählige Anekdoten.
Kaiser Wilhelm II. erdachte die AVUS bereits 1909. Als Freund der Industrie war er überzeugt davon, die schnelle Piste am damaligen Stadtrand könne die noch junge deutsche Auto-Branche stärken. Den internationalen Motorsport dominierten längst Frankreich, Italien und England. So wurde auf kaiserlichen Befehl ab 1913 eine lange Schneise durch den Berliner Grunewald geschlagen. Der erste Weltkrieg vereitelte jedoch einen pünktlichen Start. Erst 1921 startete das erste Rennen auf der AVUS. Fortan war sie, während das Volk noch mit Kutschen oder Fahrrädern unterwegs war, die erste reine Autostraße der Welt. Auf zwei lange Geraden, verbunden durch Nord- und Südkurve.
Internationale Bedeutung erhielt die AVUS erstmals 1926
Die Premiere des Großen Preises von Deutschland lockte viele Fahrer mit Renommee. Das Publikum kam in Scharen. Doch nach einem tragischen Unfall mit vier Toten drohte das motorsportliche Aus, noch bevor die AVUS überhaupt hätte Geschichte schreiben können. Immerhin nutzte man die langen Geraden fortan als Schauplatz atemberaubender Rekordfahrten. Der Opel- Raketenwagen oder die „Silberpfeile“ kamen gerade recht, als sich Deutschland auf der Weltbühne zu profilieren versuchte. Bald schon wurden Rekorde um 400 km/h gemessen.
Es waren die frühen Sternstunden der AVUS. In den Folgejahren jubelten die Zuschauer nicht nur Sportwagen und Motorrädern zu, sondern auch der Formel 1, der Formel 3 und der DTM.
Im Lichte der wachsenden Stadt und strengerer Vorschriften wurde der Niedergang der AVUS als Rennstrecke immer deutlicher. 1999, vor über 20 Jahren, fiel die Flagge zum letzten Mal. Rund um die AVUS war längst ein moderne Autobahn entstanden. Doch immer noch ist die AVUS ein wichtiger Teil Berlins, wie die schnurgerade Fahrt auf der A115 beweist. Auch wenn sie nur selten mit der Zeit ging, hat die AVUS das wohl schnellste Jahrhundert der Geschichte überdauert und ist eine echte Brücke der 1920er Jahre ins Heute, hier und jetzt.
Die Ausstellung im PS.SPEICHER ist nur ein Teil des AVUS-Jubiläums
Pünktlich im September erscheint das gleichnamige Buch „Ein rasantes Jahrhundert” von Ulf Schulz. Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit Co- Autor Sven Wedemeyer und erscheint im Prestel-Verlag. Zusätzlich findet am 24./25. September auf der alten Nordkurve der AVUS in Berlin ein Publikumsevent statt. Darüber hinaus arbeitet der Fernsehsender arte an einer Dokumentation und die Deutsche Post bringt eine Sonderbriefmarke zum 100. Geburtstag auf dem Markt.
Informationen zu Aktionen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise findet ihr auf der Homepage des PS.SPEICHER unter www.ps-speicher.de
Bildrechte: Ulf Schulz/ AVUS100
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