Heute habe ich einen Gastbeitrag von Robert Bösling aus Hamburg für euch. Robert ist definitiv ein sehr vielversprechender Nachwuchs im Bereich Oldtimer. Ich habe ihn in den vergangenen Jahren regelmäßig mit seinen Eltern im Rahmen diverser Veranstaltungen wie die Classic Motor Days am Hungrigen Wolf, die ProtoChampSeries oder auch das Stadtpark Revival getroffen. Bei unserer letzten Begegnung erzählte er mir von seinem ersten aufregenden Oldtimer-Projekt: 

Den Neuaufbau eines 1967er Sunbeam Imp Sport!

Hier könnt ihr nun sein Abenteuer lesen:

Alles fing im Sommer 2012 an…

…als mein Vater mir eine winzig kleine Anzeige in der Oldtimermarkt zeigte und sagte: Hey das wär er doch, wie viel hast du angespart Robert? Wir hatten uns schon mehrmals über einen Imp unterhalten, allerdings nur, dass es ja ein cooler Familienrennwagen sein könnte. Eh ich mich versah, waren wir schon mit Hänger auf der Autobahn Richtung Kassel.

Dort angekommen landeten wir bei Herrn Knobloch, Slot Car Racetrack-Besitzer und Vergaser-Spezialist. Einmal an der riesigen Carrerabahn vorbei in den Innenhof und da stand er, ein 1967er Sunbeam Imp Sport, neben zwei kleinen Italienern.

Danach ging alles ziemlich schnell

Geschnackt, über Herrn Knoblochs alte Renntage und das er in seinem NSU TT damals nur von Imps geschlagen wurde, verhandelt und bezahlt. Ab auf den Hänger und zurück nach Hamburg. Dort angekommen gab es erstmal eine Bestandsaufnahme und die erste Wäsche seit was weiß ich wie vielen Jahren.

Der Plan den kleinen Kobold nach Polen zu bringen um Ihn kostengünstig über Kontakte dort restaurieren zu lassen wurde in die Realität umgesetzt. Es verstrichen die ersten Monate und wir bekamen erste Bilder über den Fortschritt.

Doch dann hörten wir plötzlich nichts mehr bzw. es wurden uns Dinge erzählt die nicht passiert waren. Das war uns eines Tages zu viel und wir sind ein weiteres Mal nach Polen gefahren um den Imp wieder abzuholen. Erst da bemerkten wir, dass bis auf die Lackierung und das überholte Getriebe in den 2 Jahren nichts passiert war!

Da das Pech uns in der Zeit wohl verfolgte, war der nächste Schrauber hier in Hamburg leider auch eine große Enttäuschung. Er hat zwar das Auto fertig restauriert, jedoch nur so, dass alles gut ausschaut. Alles entpuppte sich als oberflächliche “Billiglösung”. Dies hat uns wieder ca. 1Jahr Zeit gekostet.

Nachdem wir den Wagen eigentlich nur noch zum Einstellen der Vergaser zu unserem jetzigen Stamm-Mechaniker gebracht haben, stellte dieser fest, dass deutlich mehr zu machen sei als nur die Vergaser. Er machte den Imp straßenfertig und bei meiner ersten Probefahrt verabschiedete sich die Kopfdichtung.

Wie war das mit dem Pech? Also zurück zum Schrauber und das ganze Auto nochmal checken. Das endete damit, dass wir quasi alles nochmal machen mussten!

Endloses warten für mich

Knapp zwei Jahre verstrichen und es kam endlich der Tag der Freude: Der 13. Mai 2017. Meine erste Fahrt bei der sich das Pech endlich in Glück verwandelt hat. Der kleine Kobold lief endlich. Für mich war es einer der besten Momente meines Lebens!

Seit her bin ich noch begeisterter von diesen kleinen Automobil als die ganzen fünf Jahre zuvor. Ich genieße jeden Moment im Imp und kriege das Grinsen in dem Auto nicht mehr aus dem Gesicht. Ich liebe dieses KFZ und bereue nicht mich für ihn entschieden zu haben.

Einige Treffen später stand dann auch schon eine Reise in die Schweiz auf dem Programm.  Man hatte ich Bammel ob der Kleine das packt. Und ja er hat es geschafft und zwar Super! Die Hitze- und Vergaserproblemchen mal beiseite gestellt war das die genialste Ausfahrt die ich je hatte. Zusammen mit meinem kleinen Bruder durch die Berge in dem Auto auf das ich fünf Jahre gewartet habe. Einfach Hammer!

Kupplungsprobleme haben mich leider gezwungen seine Saison vor ein paar Wochen zu beenden. Die  Ersatzteile sowie ein paar neue Teile sind aber schon auf dem Weg aus England hierher. Also ihr dürft gespannt sein. Er wird wohl stärker und besser aber genauso klein auch nächste Saison zurückkehren.

Viele Grüße aus dem Norden!

 

Bild und Text: Robert Bösling

 

 

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