Wahrscheinlich eines der bekanntesten Strecken überhaupt, nicht nur bei Automobilisten und Bikern: Die Route 66!

Auf 3.940 km erstreckt sich die „Mother Road“ zwischen Chicago, Illinois, und Los Angeles. Neben zahlreicher Wahrzeichen und Nationalparks gründet die Besonderheit der Route 66 aber auch auf ihre Fahrzeuge. An kaum einem anderen Ort ist das automobile Erbe der USA so präsent wie auf dieser weltberühmten Ost-West-Route.

Bauzeit von 1926 bis 1937 und Straßenverlauf durch 8 Bundesstaaten
Nun hat der Fotograf André Poling dem “amerikanischen Traum” ein Denkmal gesetzt. In seinem gerade erschienenen Buch werden eindrucksvolle Fotografien durch lebendige Texte der Schriftstellerin Sabine Weiß begleitet. Im Fokus stehen die Sehenswürdigkeiten und Automobile aller Art.
Ein opulentes Roadmovie, dass euch in den verschiedenen Kapiteln auf 208 Seiten über die zentralen Etappen begleitet. Farbenprächtig, informativ und durchaus auch als kleiner Reiseführer geeignet.
Ganz nebenbei erfahrt ihr auch interessantes über allgemeine Automobilgeschichte in den USA! So zum Beispiel, dass trotzdem es 1986 ein Deutscher Erfinder war, der maßgeblich für die Geburtsstunde verantwortlich war, sehr viele Meilensteine aus Amerika stammen. Sehr vieles, dass in den USA bereits standard war, wurde in Europa erst später serienmäßig verbaut. So zum Beispiel das Automatikgetriebe, Servolenkungen, Selbststarter, versenkbare Stahldächer, Kurvenfahrlicht, etc…

Etappe 1: Illinois – 289 Meilen von der Windy City durch den mittleren Westen

Dick`s on 66, ein ehemaliges Abschleppunternehmen. Auf dem Dach ein Tow Truck und ein 49er Pontiac, ein 54er Plymouth Polizeiwagen sowie ein roter Packard 👍

Etappe 2: Missouri – 313 Meilen Naturerlebnisse, berühmte Höhlen, quirlige Städte und aufregende Byways

Das großartig gestaltete Wandbild in Cuba feiert einen Traktorhändler und das ländliche Leben und bei den ländlichen Strecken durch Missouri kann man sich kaum vorstellen, dass die Route 66 früher sehr stark befahren war.

Etappe 3: Kansas – 13 Meilen voller Erinnerungen

Der Polizeiwagen hält heute niemanden mehr an aber er verleiht dem kurzen Stück durch Kansas ebenso wie der wunderschöne Ford One-Tan Truck viel Nostalgie und Schönheit.

Etappe 4: Oklahoma – 376 unterschätze Meilen


So viele bestens erhaltene Fahrzeuge finden sich selten auf einem Fleck: Ein 50er Studebaker, ein 54er und 55er Packard.

Etappe 5: Texas – 179 Meilen durch den texanischen Pfannenstiel und über den Mittelpunkt der Route 66

Den Midpoint der Route 66 feiern die meisten an dieser Stelle mit einem Selfie und einem Kuchenstück im gegenüberliegendem Café. Auf der Cadillac Ranch im Potter County bei Amarillo kommt man aus dem Staunen kaum raus. Hier ist Kreativität am Werk und und Graffiti nicht auf Wänden sondern auf Karossen zu sehen.

Etappe 6: New Mexiko – 392 Meilen voller Geschichte, Kultur der native Americans und Route 66-Nostalgie

Das Blue Swallow Motel in Tucumcari, beeindruckt nicht nur durch ein auffallendes Neonschild, sondern auch durch ein stilechtes und modernes Interieur. Davor ein 51er Pontiac und ein 57er Chevrolet. Im Santa Rosa Route 66-Museum gibt es über 30 Fahrzeuge zu bestaunen, darunter viele Custom Cars wie der 57er Cadillac auf dem Bild.

Etappe 7: Arizona – Einer der schönsten Abschnitte, 388 Meilen führen durch den Bundesstaat der Canyons und Wüsten

Seit 1933 entstanden in den USA mehr als ein halbes Dutzend sogenannter “Wigwam Motels”. Man nächtigt dort in Tipis aus Beton.Drei dieser ungewöhnlichen Motels gibt es noch heute, zwei davon liegen auf der Route 66, eines davon in Arizona 😉. Rechts im Bild die 400 Einwohnerstadt Seligmann, sie wird auch als Geburtsstätte der historischen Route 66 vermarktet.

Etappe 8: Kalifornien – ob das Beste zum Schluss kommt müsst Ihr dann selbst entscheiden, es sind allerdings 315 Meilen die viel zu bieten haben


Ein sonnenverbrannter, patinierter 53er Chevrolet rollt leise blubbernd über die Main Street in Barstow und viele weitere Augenweiden warten auf der Strecke. Rechts die Ikone der 50er, ein 1957er Chevrolet Bel Air mit roter Lackierung und weißem Dach, oder wir wäre es mit dem Dorf “Shoebox” mit rotem Glitzerdach? Alles einfach wunderbar amerikanisch!

Zum Schluß die Besten Diner, Motels und Abstecher auf der Route 66

Besonders gelungen auch zum Abschluss, das Kapitel zu den schönsten Diner, Motels und besondere Abstecher auf der Route 66… mehr Amerika geht nicht!

Das Buch ist viel mehr als eine Ansammlung schöner Bilder, es ist tatsächlich ein Roadtrip auf der Route 66, wenn auch erst nur auf dem Sofa. Mich allerdings hat es überlegen lassen, ob ich doch noch eines Tages meine eigenen Erfahrungen auf dieser Route machen möchte 👍

Infos zum Buch:

Autoren: Sabine Weiß / André Poling
Umfang: 208 Seiten, 265 x 230 mm
Preis: 29,90 EUR
Bild- und Informationsrechte: Motorbuch Verlag