Es gibt Events, die sind so schön, dass man nicht weiß womit man anfangen soll!

An diesem Wochenende waren wir zum 100. Jubiläum des traditionsreichen Herkulesbergrennen auf der Kasseler Wilhelmshöhe eingeladen. Eine große Ehre für uns auf dieser berühmtem Strecke mit unserem Riley Bj. 1935 auf den Spuren von Rudolf Caracciola, Karl Kappler, Carl Jörns und Adolf Rosenberger zu fahren.

Unsere Vorfreude seit Bekanntwerden des Revival war riesig und wir haben das Event bereits seit einigen Monaten mit Spannung erwartet. Sehr rar sind ja mittlerweile die Veranstaltungen geworden, an denen mehr als 5-6 Vorkriegsrennwagen zusammenkommen. Hier, und das muss mal ausdrücklich hervorgehoben werden, waren ca. 30 (!) Vorkriegsrennwagen am Start. Einfach unglaublich, ein Fahrerlager wie am Nürburgring mit stattlicher Qualität. Dazu noch die wirklich sehr schöne historische Kulisse auf der Wilhelmshöhe in Kassel und die durchaus kurvenreiche Strecke des Bergrennens. Auch wenn es sich hierbei nicht um ein Rennen im eigentlichen Sinne gehandelt hat sondern um  einen Demonstrationslauf, konnten wir doch recht zügig die anspruchsvolle 1,7 Km lange Strecke fahren… und das  rund 10 Mal in zwei Tagen! Mein persönliches Highlight dabei auch, dass ich die Gelegenheit hatte zusätzlich als Beifahrerin im Bugatti 35 C und im  Alfa Romeo 8c Monza rasant auf den Gipfel pilotiert zu werden 👍.

Perfekte Organisation und sehr entspanntes Ambiente

Aber nun der Reihe nach. Da die Anreise aus Braunschweig für uns nicht all zu lang ist, konnten wir ganz entspannt am späten Vormittag mit unserem Gespann Richtung Kassel fahren und haben uns bei Ankunft am Schlosshotel Wilhelmshöhe über die extrem gute Organisation und Abwicklung  gefreut. Das Hotel bietet an sich schon eine sehr komfortable Parkplatzsituation aber darüber hinaus war nur einige hundert Meter unterhalb des Hotels die sehr großzüge Veranstaltungsfläche mit Fahrerlager und Abstellmöglichkeit für Trailer & Co. Auch die Übergabe der Papiere und das Einchecken lief schnell und reibungslos ab, sodaß man zügig zum gemütlichen Teil übergehen konnte.

Unglaublich interessantes Teilnehmerumfeld

Insgesamt 50 Automobile und Motorräder (Baujahr 1910 bis 1958) waren voller Enthusiasmus dabei. Nicht selten aus der Region Kassel aber einige haben sich von weit her auf den Weg gemacht und so trafen wir zu unserer großen Freude auch einige “alte Bekannte” aus den Zeiten des Hamburger Stadtpark Revival wieder. Uns geht ja nicht nur ums fahren sondern auch um das Treffen mit Freunden und um das Kennenlernen neuer Gleichgesinnter. Es ist ja immer wieder eindrucksvoll wie sich die Szene der “Vorkriegler” darstellt: immer hilfsbereit, bodenständig, unprätentiös und liebenswert!

Besonders beeindruckend auch die ausgestellten original Transportfahrzeuge. So zum Beispiel der Aral Renndienst-Bus der seinerzeit als voll ausgestattete Werkstatt allen Rennteams zur Verfügung stand. Hierzu schreibe ich hier später eine gesonderte Geschichte!

Schöne Strecke und viel Beifall

Auch wenn die Strecke im Vergleich zu klassischen Rundkurs-Strecken recht kurz war, hatte man viel Spaß und gerade am Samstag wurde es bei feuchter Fahrbahn für den ein oder anderen auch zur Herausforderung. Die abgesperrte Strecke führte über die Tulpenallee am Schloss vorbei und über die kurvige Rasenallee bis hin zum Wanderparkplatz. Von dort ging es wieder zurück zum Startbereich bzw. Fahrerlager. Am Ende kam für alle Gruppen ausreichend Fahrzeit zusammen und Langeweile kam nicht wirklich auf. Für Unterhaltung durch den sehr engagierten und gut vorbereiteten Sprecher am Start war auch gesorgt.

Alles in allem ein richtig gelungenes Wochenende mit absolutem Wiederholungsbedarf. Es war äusserst kurzweilig, wir haben viel gelacht, uns köstlich amüsiert und tolle Leute um uns herum kennen gelernt.

Ein grosses Lob an das Team. Der Veranstalter war jederzeit ansprechbar, auf dem Gelände immer mit einem breitem Lächeln zu finden und sein Team stets ausgesprochen freundlich und sehr hilfsbereit. Es bleibt zu hoffen, dass die Veranstalter “automobiles Kulturgut” es eventuell schaffen, das Herkulesbergrennen wieder zu einer regelmäßigen Veranstaltung zu etablieren. An Ihnen und uns liegt es sicherlich nicht sondern an den umfangreichen Genehmigungen.

Ein großer Dank von unserer Seite an die Veranstalter!

Wer auch ein paar Filme zum Event ansehen möchte, findet einiges auf Youtube. Hier ein paar Zusammenfassungen:


Bildrechte: Ruth/Grosjean, Heiko Knop und Bea Adejoro die auch sonst fantastische Bilder macht, zu sehen unter https://www.frlartig.com/

Tausend Dank denn als Teilnehmer habe ich nicht die Gelegenheit solche wunderbaren Aufnahmen zu machen.